Schneeschimmel ( Microdochium nivale )

SchneeschimmelSchneeschimmel 2

( Quelle: Diagnose – und Therapiehandbuch Eurogreen)

Obwohl der Name Schneeschimmel eine andere Deutung zulässt, ist er keine echte Winterkrankheit und weder an Schnee noch an Frost gebunden. Bei hoher Luftfeuchtigkeit und kühler Witterung ( Temperaturoptimum 8 ° C ) kann die Infektion beinahe ganzjährig erfolgen. Lediglich Temperaturen 20 ° C inaktivieren den Erreger. Bei Temperaturen von 3 ° C ist Schneeschimmel der wichtigste Krankheitserreger auf Rasen.

Bei Schneeschimmel handelt es sich um eine Nassfäule. Zu Begin der Krankheit können sich kleine, wässrig – graue Flecken von 4 – 6 cm Durchmesser bilden, die an Ölschäden erinnern. Bei Ausbreitung der Krankheit können bis zu 25 cm Durchmesser erreicht werden, wobei die Flecken ineinander laufen. Am Rand kann sich ein dunkelbrauner Ring bilden, die aktive Zone der Infektion. Bei hoher Luftfeuchtigkeit erscheint dichtes, watteartiges, graues bis rosafarbenes Myzel. Die Regeneration der befallenen Flächen erfolgt aus der Mitte der Flecken heraus ( Froschaugen – Bild ).

Folgende Faktoren fördern den Befall mit Schneeschimmel:

  • Wechselnde Temperaturen ( Kälte - / Wärmeperioden ), wodurch Gräser keine vollständige Dormanz ( Winterruhe ) ausbilden können.
  • Langanhaltende Feuchtigkeit im Pflanzenbereich ( Tau, Nebel, Beregnung ).
  • Fehlende Luftzirkulation
  • Schlecht abtrocknende Bodenoberflächen ( Verdichtungen, Staunässe ).
  • Schneedecke auf ungefrorenem Boden.
  • Abdeckung durch Schnittgut, Laub und Mulch.
  • Zu intensive Pflege im Spätherbst ( Stress, Wunden )
  • Einseitig hohe Stickstoffgaben zum Herbst
  • Kaliummangel
  • Hohe PH – Werte

Um dem Befall vorzubeugen oder ihn zu behandeln, empfehlen wir:

  • Ausgewogene Nährstoffversorgung
  • Vermeidung schnelllöslicher Stickstoffformen und Anheben der Kaliumgaben zum Herbst.
  • Trockenhalten der Bodenoberfläche ( Aerifizieren, Vertikutieren, Sanden, evtl. Drainage )
  • Absammeln von Laub, Schnittgut usw.
  • Optimierung der Luftzufuhr.
  • Vermeidung von Kalkgaben zum Herbst, da der Pilz alkalische Bodenverhältnisse bevorzugt.
  • Reduzierung des Rasenfilzes.
  • Gründliches Vertikutieren im Frühjahr nach überstandener Infektion, um befallenes Pflanzenmaterial zu entfernen.

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